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Katutura - der "Ort, an dem man nicht bleiben möchte"

Wer Namibia und seine hübsche kleine Hauptstadt Windhoek besucht mit ihren prächtigen Häuserzeilen und Bauwerken, ihren Flanierstraßen und Einkaufszonen, ist meist ganz gerührt vom "kolonialen Amibiente" der Stadt.

Katutura, der Schwarzenvorort im Norden Windhoeks, bekommt kaum ein Besucher von außerhalb zu Gesicht. Hier leben mehr als 60.000 Menschen - fast die Hälfte der Bevölkerung der Stadt. Und von dem anrährenden Flair ist nichts mehr zu sehen. Katutura ist ein Elendsviertel, wie es in jeder afrikanischen Großstadt viel zu viele gibt.

Katutura - der Name kommt aus der Herero-Sprache und heißt "Ort, an dem wir nicht bleiben wollen": Eine Reißbrettstadt, deren kleine schmucklose Einheitshäuschen in zwei bis drei engen Räumen acht bis zehn Personen aufnehmen müssen. Strom, Wasser und Müllentsorgung gibt es theoretisch durchaus - vorausgesetzt, die Bewohner, meist ohne Einkommen, können die Kosten dafür entrichten.

Ein trister, deprimierender Ort, über dem fast immer eine riesige Staubwolke liegt, die das Atmen erschwert. Katutura ist tatsächlich ein "Ort, an dem man nicht bleiben möchte". Aber wohin, wenn das Land, wo die Hereros, Damaras, Namas und Ovambos herkommen, den anderen, eben den Weißen, gehört?

Viele Bewohner Katuturas sind nicht mehr gewillt, die deprimierenden Lebensverhältnisse hinzunehmen. Sie organisieren sich in Selbsthilfegruppen wie z.B. Basis-Kindergärten. Sie sind willens und bereit, ihre Armut zu bekämpfen. Die Kindergärten selbst sind zum großen Teil in den armseligen Privathäuschen der Tagesmütter untergebracht. Mahlzeiten werden auf Solaröfen gekocht. In den "Kidergardens" erfahren die Kleinen die Fürsorge, die hier bei uns längst eine Selbstverständlichkeit ist. Vorschulunterricht, Spiele und Ausflüge prägen den Tagesablauf in den Selbsthilfekindergärten. Die Tagesmütter selbst sind in den meisten Fällen einfache Hausfrauen, die sich in Kursen zu Kindergärtnerinnen weitergebildet haben. Deshalb sind die Gruppentreffen der Frauen noch immer von Lernprogrammen und Erfahrungsaustausch gekennzeichnet.

Finanzierungsprinzip bei dem Projekt ist eine Aufteilung der Fördermittel: Zum einen erhält jede Tagesmutter einen jährlichen Lohnzuschuss in Höhe von DM 1.000. Zum anderen unterhalten die Frauen einen so genannten "Solidaritäts-Fonds", aus dem Investitionen für die Kindertagesstätten finanziert werden, also z.B. Solaröfen, Spielzeug, didaktisches Material für den Vorschulunterricht und dringende Reparaturen. Die Aufteilung der Gelder dieses Fonds bestimmen die Clubmitglieder selbst. Ein Höchstmaß an Solidarität und Verantwortungsbewusstsein für die Sache der Frauen in der Gemeinde zeichnet das Projekt also aus - denn wie so oft sind es ja auch in Katutura die Frauen, die die Verantwortung für die Kinder und deren Zukunft tragen. Zur Zeit unterstützen wir mit Hilfe von Stellen- und Projektpartnerschaften sowie Spenden 18 verschiedene Kindergärten und fördern damit die Selbsthilfekräfte eines ganzen Stadtteils.

Mehr Informationen über das Projekt und die Initiatorin Frau Lydia Paffhausen finden Sie unter: http://www.hopphopp.de/sonnenkinder.